Wie im letzten Jahr ereilte Hansa Rostock am Sonntag beim 0:1 gegen den VfB Stuttgart das frühe Pokal-Aus. Rostock kam zwar gut in die Partie, musste jedoch noch vor der Pause den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen. Auch im zweiten Durchgang blieb der Härtel-Elf das Glück im Abschluss versagt.
Kolke erst stark, dann machtlos
Bereits zum dritten Mal in Folge empfing Hansa Rostock den VfB Stuttgart in der ersten Runde des DFB-Pokals. Vor 7.500 Zuschauern wollte es die Kogge wie vor zwei Jahren machen – damals zog der Bundesligist im Ostseestadion den Kürzeren. Im Vergleich zur Testspiel-Pleite gegen Holstein Kiel wechselte Hansa-Trainer Jens Härtel auf zwei Positionen: Butzen und Verhoek ersetzten Rother und Engelhardt. Rostock wartete von Beginn an mit Zweikampfhärte auf und kam gut in die Partie. Auch die erste ernstzunehmende Möglichkeit gehörte dem FCH: Farrona Pulido zog von rechts in den Strafraum und zielte nur knapp am Gehäuse vorbei (8.). Bundesliga-Aufsteiger Stuttgart zeigte sich durchaus beeindruckt und brauchte eine Weile, um den Rostockern etwas entgegenzusetzen.
In der 19. Spielminute dann aber doch das erste Ausrufezeichen des VfB: Hansa-Schlussmann Kolke faustete zunächst eine Flanke aus dem Gefahrenbereich, parierte dann gegen den Abschluss von Castro. Und der Keeper durfte sich gleich nochmal zeigen: Einen Schlenzer von Mangala kratzte Kolke gekonnt aus dem Eck (23.). Die nächste Möglichkeit verbuchte wieder Rostock für sich. Nach einem eigentlich missglückten Freistoß kam Farrona Pulido rechts im Strafraum an den Ball, schloss jedoch überhastet ab und verfehlte das Tor (34.). Auf der Gegenseite präsentierte sich einmal mehr Markus Kolke in Hochform und verhinderte den Einschlag nach einem Kalajdzic-Abschluss aus der Nahdistanz (35.). Kurz vor der Pause war der Torhüter dann doch einmal machtlos: Didavi setzte die Kugel an den Innenpfosten, Wamangituka netzte per Abstauber ein – 1:0 für den Favoriten (42.).
Schlussoffensive bleibt wirkungslos
Der Führungstreffer gab Stuttgart auch nach Wiederanpfiff noch Auftrieb. Trotz der unermüdlichen Anfeuerungen der anwesenden Hansa-Fans kamen die Gastgeber kaum noch aus der eigenen Hälfte. Und so dauerte es nicht lange, ehe Rostocks Schlussmann wieder gefordert war: Kalajdzic prüfte Kolke erst mit einem abgefälschten Schuss, blieb dann mit dem Nachschuss in den Abwehrbeinen hängen (52.). Kurz darauf schaffte es der FCH dann einmal sich zu befreien. Am linken Strafraumeck legte Bahn gekonnt ab, Verhoek setzte das Leder jedoch ein gutes Stück über das Tor (56.). Trainer Härtel sah daraufhin die Zeit für frisches Personal gekommen und wechselte direkt doppelt. Litka und Breier kamen für Vollmann und Farrona Pulido (57.).
Der Cheftrainer hatte offenbar die richtigen Impulse gesetzt. Hansa spielte nun mutiger auf und drückte den VfB mit hohem Pressingspiel zurück. Es resultierte die mit Abstand beste Möglichkeit für den Drittligisten: Nach einem missglückten Pass von Stuttgarts Endo war Verhoek frei durch, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins an VfB-Keeper Kobel (62.). Rostock witterte nun Morgenluft, Stuttgart fehlte es an Souveränität. Da der FCH im Gefahrenbereich jedoch immer wieder die Präzision vermissen ließ, hielt Stuttgart die knappe Führung. Die Hansa-Profis warfen in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne. In der Nachspielzeit erhitzten sich dabei die Gemüter, nachdem ein vermeintlicher Handelfmeter (Kaminskis Arm war angelegt) sowie ein Eckball nicht gegeben wurden. Am Ende stand wie im letzten Jahr eine 0:1-Niederlage. Rostock muss im Pokal die Segel streichen.
Quelle: https://www.liga3-online.de/deja-vu-im-pokal-hansa-scheidet-nach-01-gegen-stuttgart-aus/